Inflation

Inflation (von lat. inflatio „Aufblähen“, „Anschwellen“) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen (Teuerung), gleichbedeutend mit einer Minderung der Kaufkraft des Geldes.[3][4]

Bei vielen Zentralbanken gehört die Wahrung der Preisniveaustabilität zum vorrangigen Auftrag, wobei eine leichte Teuerung als Abgrenzung zur gegenteiligen Deflation ausdrücklich erwünscht ist. So strebt etwa die Europäische Zentralbank an, die Inflationsrate mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten.

Ursache und Entstehung von Inflation:
Inflation entsteht dann, wenn die Preise für Güter steigen. Dies kann zwei verschiedene Ursachen haben – man spricht daher von Nachfrageinflation oder Angebotsinflation:

Nachfrageinflation:
Übersteigt die Nachfrage das Angebot, entsteht eine Nachfrageinflation. Durch diese Knappheit des Angebots können Unternehmen die Preise erhöhen.
Sobald aber die Preise steigen, sinkt der Wert des Geldes, da man pro Geldeinheit (z.B. Euro) weniger Waren bekommt. Das Geld ist umgangssprachlich „weniger Wert“.

Angebotsinflation:
Bei der Angebotsinflation führen Kostensteigerungen in der Produktion zu einer Preiserhöhung – beispielsweise eine Lohnsteigerung oder erhöhte Rohstoffpreise.
Das Ergebnis ist dasselbe wie bei der Nachfrageinflation: Die Unternehmen erhöhen ihre Preise, wodurch der Wert des Geldes sinkt.
Hinweis: Durch die kalte Progression sorgt Inflation häufig für verdeckte Steuererhöhungen.
Inflationsmessung: Der Warenkorb
Inflation kann nicht anhand nur eines willkürlich gewählten Produktes gemessen werden.
Gemessen wird die Inflation daher an den Preisen für einen Warenkorb, der für die Nachfrage in einer Volkswirtschaft repräsentativ ist (= Durchschnittswarenkorb).
Dieser fiktive Warenkorb beinhaltet eine Vielzahl verschiedener Güter, beispielsweise Nahrungsmittel, Bekleidung, Wohnung, Einrichtungsgegenstände etc. Die Entwicklung der Preise dieser Güter wird über bestimmte Perioden (beispielsweise vier Jahre) ermittelt und mit der Periode davor verglichen.
Die Werte dieser Untersuchung ergeben die Inflation (oder Deflation).

Inflation vs. Deflation
Das Gegenteil von einer Inflation ist die Deflation. Während bei einer Inflation die Preise für Güter steigen, sinken die Preise bei einer Deflation.
An sich sind Preissenkungen nicht negativ zu bewerten – die Bevölkerung profitiert davon – sofern sie auf einer Effizienzsteigerung in der Produktion beruhen. Bei einer Deflation wird diese Preissenkung jedoch durch eine sinkende Nachfrage verursacht.Dadurch machen Unternehmen weniger Umsatz und produzieren und investieren wiederum auch weniger – eine Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit sind die Folge.